Rennweg

Im ersten Lampertheimer Heimatbuch, den 1922 erschienenen „Rückblicke in die Geschichte Lampertheims“ von Ludwig Frohnhäuser ist der Rennweg wie folgt beschrieben:“ Ein uralter Völkerpfad oder Völkerweg lief von Heidelberg, Straßenheimer Hof, Viernheim, an den „Rennbückeln“ den „Renngärten“ vorbei über das Viernheimer Jägerhaus nach Neuschloß. Es ist der sogenannte „Rennweg“, im Volksmund auch „Heuweg“ d.h. Heideweg genannt, wenigstens im Lampertheimer Wald.“

In der neuen Forstkarte ist nicht der rechte Weg, als Rennweg eingetragen. Der ursprüngliche Rennweg liegt gegen die Bergstaße, etwas tiefer im Wald. Er läßt Neuschloß etwas links, d.h. westlich liegen.

Teilweise hat sich bei der Bevölkerung der Name „Rennweg“ erhalten. Bekannter ist er als „Mühlweg“, auf welchem einst die Lampertheimer die Mühlen in Weinheim aufsuchten, als der Weg über Hüttenfeld des Sees wegen noch nicht praktikabel war. Damals ging der Weg der Mühlbauern über Viernheim nach Weinheim. Dieser „Rennweg“ bildet die Grenze des Schloßfeldes an der Lorscher Seite. Er zieht über den Lampertheimer-Lorscher Wald nach Bürstadt, wo er eine Fortsetzung über Hofheim und Nordheim zum „Stein“ an der Weschnitz fand. Rennweg bedeutet demnach soviel wie „Rainweg“, also Grenzweg. Im Gebiet östlich von Neuschloß ist er heute noch unter der Bezeichnung „Mühlweg“ erhalten und beschildert, während er von Neuschloß aus bis zur Bürstädter-Lorscher Grenze als Rennweg bezeichnet wird.

Um zum Rennweg zu gelangen fahren wir auf dem Breiten Stellweg (Stellweg waren Aufstellwege für militärische Einheiten) über die Mannheimer Straße bis zur Ruthenfeld-Schneise und erreichen von dort in wenigen Minuten den Parkplatz bei der Trimmstrecke (Haidetränke) der am Rennweg liegt.

Quelle Infoheft zum Heimatkundlichen Pfad von 1989