Das Gescheid

Das Gescheid ist die Waldgrenze zwischen dem Lampertheimer und dem Bürstädter-Lorscher Wald, eine Stelle die schon als fränkische Gaugrenze zwischendem Oberrheingau und dem Lobdengau oder Ladenburg-Gau bekannt war. Es ist nicht auszuschließen, daß sie bereits in der römischen Zeit als Provinzgrenze galt, möglicherweise bereits keltisches Gebiet abgrenzte.

Über den Rennweg erreichen wir das Gescheid, in den Karten als das „Lampertheimer Gescheid“ bezeichnet, vom Parkplatz Heidetränke in nordwestlicher Richtung. Der Rennweg führt von dort weiter zum Wormser Wasserwerk im Bürstädter Wald. Wir folgen in westlicher Richtung dem Gescheid, das heute noch von hohen Grenzsteinen gekennzeichnet ist, die von einer Steinsetzung im Jahre 1721 stammen. Sie zeigen auf der Lorsch-Bürstädter Seite oben das Mainzer Rad und darunter das Lorscher Dorfzeichen frankiert von den Buchstaben L (für Lorsch) und B (für Bürstadt) unten die Bezeichnung GRÄNZSTEN (das i fehlt bei fast allen Steinen.

Auf der Wormser Seite haben wir oben den Wormser Schlüssel, darunter als Lampertheimer Ortszeichen das Andreraskreuz und der Buchstabe L für Lampertheim, darunter ebenfals die Bezeichnung GRÄNZSTEN wobei auch hier der Buchstabe i fehlt.

Das Gescheid führt uns an den Waldrand und wir erreichen die Stelle, die im Volksmund als das“Kroneberger Eck“ bekannt ist. Es erinnert uns an früheren Besitz der Grafen von Kronberg in der Gemarkung Lampertheim. Es erinnert aber auch daran, daß nach einer alten Ortssage hier wiederholt ein Mann ohne Kopf gesehen worden sei.