Kurzer Klippelacker

 

Zwischen Wormser Landstraße und der ehemaligen Wormser Bahnlinie liegt zwischen dem „Langacker“ und der „Strickengewann“ die Gewann „Kurzer Klippelacker“

 

Etwa ab dem Jahre 1925 konnten im Bereich einer dort angelegten Kiesgrube archäologische Fundstücke im Abraum der über dem Kies liegenden Lösschicht geborgen werfen. Als schließlich im Jahre 1934 Prof. Dr. Behn aus Mainz in zwei Grabungen das noch unberührte Gebiet untersuchte, zeigte es sich, daß nur noch der Rand eines Gräberfeldes vorgefunden wurde, das zwischenzeitlich zum größten Teil unbeachtet abgebaut worden war. Am Ende wurden noch 44 unberührte Gräber untersucht zusammen mit vorhergelegentlich angeschnittenen 12 Grabstätten betrug die Gesamtzahl der in diesem Bereich gefundenen Gräber 56. Entgegen der damals verbreiteten Annahme den Begräbnisplatz einer burgundischen Gruppe die in unmittelbarer Nähe auch gesiedelt habe gefunden zu haben, neigen heutige Geschichtsforscher eher zu der Meinung, daß eine alemannische Gruppe hier gesiedelt und ihre Toten bestattet hatte.

 

Wie der Plan des Gräberfeldes zeigt wurden sowohl Skelettgräber, als auch Urnengräber und einfache Brandgruben freigelegt. Auf Grund der Grabbeigaben wurde als Zeitpunkt der Bestattung das zweite Drittel des 4. Jahrhunderts, in etwa die Zeit zwischen den Jahren 330 bis 365 n.Ch. festgelegt. Da es sich um mehrere Kindergräber und Gräber von Erwachsenen drehte, darf angenommen werden, daß es sich um das Gräberfeld einer Siedlung handelte.

 

Zweifellos interessant und bis jetzt ohne Erklärung ist die Tatsache, daß an gleicher Stelle, jedoch wesentlich tiefer (das Gräberfeld war in einer Tiefe von etwa 60-75 cm angelegt) weitere Brandgräber der germanischen Spät-La-Tene-Zeit gefunden wurden. Diese endete bekanntlich etwa 50 v.Chr.

 

Quelle: Infobroschüre Heimatkundlicher Pfad aus dem Jahre 1989


Geodaten zum kurzen Klippelacker (ohne Gewähr)