Hollerngrabenquelle und Niederterasse

Vom Burgplatz aus folgen wir dem Hollerngraben in östlicher Richtung bis zur Bruchgasse. Bis dahin ist der Hollerngraben Gemarkungs-, Kreis-, und Landesgrenze. Das Gemarkungsgebiet überschreitet hier den Graben in südlicher Richtung und umfaßt die eine Gewnn, die sich westlich der Bahnlinie Frankfurt- Mannheim befindet. Wir folgen dem Graben bis zum Eisenbahnviadukt, dahinter ist er nur noch in Teilstücken vorhanden. Unser Weg führt nun in nördlicher Richtung der Bahnlinie entlang bis rechter Hand ein asphaltierter Radfahrweg abzweigt, den wir jetzt benutzen. Vorbei an der Storchenstation erreichen wir in wenigen Minuten den Rand des Waldes hinter den Vereinsheimen am Sandtorfer Weg.

Hinter dem Vereinsheim des Touristenvereins „ Die Naturfreunde“ haben wir die Stelle gekennzeichnet, an der etwa bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) die Quelle des Hollerngrabens war. Sie und Teile des Grabens sind seit vielen Jahren zugeschüttet, die Quelle war versiegt.

Von den dortigen Anwohnern erinnern sich einige noch, daß die Bauern oft Wasser zum Trinken aus der Quelle schöpften. Gegen Ende benutzten die Bauern die Quelle mehr, um dort ihre mitgebrachten Getränke zu kühlen.

In nördlicher Richtung schauen wir dort auf einen, heute weitgehend bebauten Hang, der parallel zum Sandtorfer Weg, früher Mannheimer Weg, verläuft. Es handelt sich um die Abbruchkante der sogennannten Niederterasse, den Aufstieg zur diluvialen Platte des Rheingrabens. Der Einbruch des Rheingrabens erfolgte in diesem Bereich in 2 Phasen, die allerdings zeitlich sehr weit auseinander liegen. Während des Tertiärs erfolgte der Einbruch. Der den Schwarzwald und den Odenwald auf der einen Seite und die Vogesen und das anschließende pfälzische und rheinische Hügelland auf der anderen Seite als Randgebierge stehen ließ. Innerhalb des bereits bestehenden Grabens erfolgte weit später ein zweiter Einbruch, die sogennaten Niederterasse, die hier bis vor wenigen Jahren an einer Stelle unverändert nachgewiessen werden konnte.

 

Quelle Infoheft Heimatkundlicher Pfad 1989